FÜR NEUE MUSIK ZÜRICH
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07.04.2006  20:00  Zürich, Kunsthaus Vortragssaal
08.04.2006  20:00  Basel, Gare du Nord

Mathias Steinauer "Klangfäden.Einzeln" op17.1 UA 1999/2005 für Fl, Kl, Perc, Pf, Vl, Vc / "Rumori Cardiaci " op.19 1996 für Fl, Kl, Vl, Vc, Pf
Lukas Langlotz "Ohne Titel 1 (Trio)" UA 2006 Fl,Kl,Vl,
Bruno Stöckli "7 Entretiens" 2004 für Fl, Kl, Vl, Pf,
Franz Furrer-Münch "Canzone" für Singstimme und Kammerensemble UA 2006 für Sop, Fl.Kl,Vl,Vc,Pf,Perc

ensemble für neue musik zürich
Hans-Peter Frehner, Flöten / Manfred Spitaler, Klarinetten / Lorenz Haas, Schlagzeug / Viktor Müller, Klavier / Urs Bumbacher, Violine / Nicola Romanò, Violoncello

Barbara Böhi, Sopran
Bruno Stöckli, Leitung

Eine ensemble für neue musik Produktion


Bruno Stöckli
Bruno Stöckli (1960) studierte am Konservatorium Zürich die Instrumente Horn, Klavier, Viola und absolvierte die Kapellmeisterausbildung an der Musikhochschule Basel bei Antal Dorati, Horst Stein, Lothar Zagrosek, Ralph Weikert und Wilfried Boettcher. Er studierte Komposition bei H. U. Lehmann und nahm an Kompositions-Workshops von Mauricio Kagel und Luciano Berio teil. Er erhielt mehrere Auszeichnungen für seine Tätigkeit als Komponist sowie als Dirigent. (U. a. Kompositions-Förderpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins, Werk- und Förderbeiträge des Kuratoriums des Kt. Aargaus, zweiter Preis am Kompositionswettbewerb der Ostschweizer Stiftung für Theater und Musik.)

"Sieben Entretiens" (2004) Fl,Kl,VI,P
1. Toccatonaise
Mit Sebastian Bach (Polonaise aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena). Es dreht sich wieder mal alles um Permutationen. – Und wo von Spielformen die Rede ist, da ist auch Anton Webern nicht weit... Prompt huscht sein Schatten während des Gesprächs am Fenster vorbei.
2. Mit Cajkovskij
Cajkovskij’s Transkription russischer Volkslieder für Klavier zu vier Händen ist meiner Ansicht nach eine Uebersetzertätigkeit – gerade so wie die erneute Transkription seiner Musik in unsere Zeit.
3. Etude d’échauffement/Czerny à l’échaufaud
Carl Czerny: Niemand spricht seinen Namen mit heiligem Schauder aus. Aber es gibt kaum einen Pianisten, der nicht einige Sprossen seiner Karriereleiter aus echtem Czerny-Holz hätte.
4. Ecossaise
Die Wiederholung in sich kreisender Motive zeichnet viele Musik von Franz Schubert aus. So auch diese Ecossaise, denen schnurrende Begleitung sich hier allerdings nicht mehr so recht mit den Rädchen der Melodie verzahnen will.
5. Mit Schubert II
Antwort auf einen weiteren Schubert-Tanz, der sich auf die Exposition einiger Hornquinten beschränkt. Hornquinten: Schlüssel-Konstellation in der ein nicht unbeträchtlicher Teil seiner Musikgeschichte nachklingt.
6. Fantasie über Ut Re Mi Fa Sol La
Ein spätes Echo von William Bird’s Komposition für Virginal- oder unsere vage Erinnerung an sie.
7. Choral
Ausgangsmaterial dieses Stücks war ein Akkord aus "Hyperprism" von Edgar Varèse. Seltsamerweise ist daraus ein Choral entstanden... Was aber den Vorteil hat, dass wir wieder bei Bach angelangt wären und der gewiss ehrenwerten Tradition eine Musik mit dieser Gattung zu beschliessen. (D.St.)

"Rumori cardiaci" op.13 (1996)
für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Castagnola, ein bevorzugter, direkt am See gelegener Villenvorort von Lugano, am Fusse des Monte Bré, kommt plötzlich und unerwartet durch beunruhigende Gerüchte in die lokalen Schlagzeilen: In einem öffentlichen Park, nahe dem Friedhof, werden in gewissen Nächten satanische Rituale durchgeführt. Die Bevölkerung ist irritiert. Neben dem Auffinden von eindeutig diabolischen Gegenständen wie brennenden Kerzen, halben Zwiebeln und Zitronen, erhält das Gerücht weiter Nahrung durch die Publikation einer alten Europakarte: darauf abgebildet erscheint ein fast den ganzen Kontinent bedeckender Teufel, dessen Herz sich ausgerechnet in Castagnola befindet.

"Klangfäden.einzeln" op.17.1 (1999/2005)
für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello, Schlagzeug und Klavier
Sextettversion eines Trios für Saxophon, Klavier und Schlagzeug.
Aus einem anfänglich bunten Knäuel werden einzelne Klangfäden hervorgezogen: argento – nero – rossogiallo/verdeblu – filo spinato I und II - senza filo.




MATHIAS STEINAUER
1959 in Basel geboren. Studierte Klavier, Komposition (Robert Suter / Roland Moser ) und Musiktheorie an der Musikakademie in Basel. 1986-88 : Kompositionsstudien bei György Kurtàg, Budapest. Seit 1986: Dozent für Musiktheorie, Kammermusik, Kurse für Neue Musik und Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Zürich / Winterthur. Aufführungen und/oder Vorlesungen an Musikhochschulen und Festivals u.a. in vielen Ländern Europas, sowie in Aserbaidschan, China, Brasilien, USA und Japan. 2004: Künstlerischer Leiter der ISCM World New Music Days "trans_it".

Ohne Titel. Work(s) in progress für das ensmble für neue musik

"Ohne Titel" soll eine Reihe von Kompositionen für das ensemble in der Besetzung Flöten, Klarinetten, Violine, Klavier werden. Eine Art "Album", aus dem die vier Musiker Werke auswählen können, um sie auf ihre Reisen mitzunehmen. Als erstes steht ein Trio: Zwei Sätze, langsam/schnell für die drei Melodieinstrumente. Aber auch dieses Trio verstehe ich vorerst als "work in progress" , es hat in seiner aktuellen Form für mich noch Fragment-Charakter: Die reduzierte Besetzung lockt zur Forschung in mir noch unbekannten sprachlichen Gebieten. Dabei kommt es mir nicht auf das Neue an. Vielmehr geht es um Ausloten und Vertiefen von Vorhandenem.




Lukas Langlotz
In Basel geboren. Studierte an der dortigen Musikhochschule Klavier (bei Jean-Jacques Dünki), Dirigieren (bei Wilfried Boettcher sowie Manfred Honeck) und Komposition (bei Rudolf Kelterborn). Stipendien der Hans Huber-Stiftung und der Rapp-Stiftung. Von 1996-97 Studien in Paris (Komposition bei Betsy Jolas, Kurs am IRCAM). Wichtige Einflüsse durch Gösta Neuwirth.Aufträge bedeutender Institutionen und Ensembles für zeitgenössische Musik (PRO HELVETIA, "ensemble für neue musik zürich", "europäischer musikmonat", Musikkreditkommission Basel-Stadt u.a.). Aufführungen im In-und Ausland (unter anderem an den Festivals "Music Exchange" in Sofia, "Lange Nacht der neuen Klänge" in Wien, "Internationale Ferienkurse" in Darmstadt), mehrere Radioaufzeichnungen. Unterrichtet an der AMS Muttenz und an der Musikhochschule Basel. Gibt Konzerte als Dirigent (vor allem zeitgenössische Musik, regelmässige Zusammenarbeit mit dem "ensemble für neue musik zürich") und Pianist (Schwerpunkt Begleitung von Vokalmusik).

Franz Furrer-Münch
Geboren 1924.Musikalische Ausbildung am Koservatorium Basel. Naturwissenschaftliche Studien und Tätigkeit an der ETH Zürich. Musikwissenschaftliche Vorlesungenan der Universität Zürich (Prof.Dr.Kurt von Fischer, Paul Müller). Studienaufenthalte in Deutschland, u.a. Studio für elektronische Musik in Frei-
burg i.Br. und Bennington Vermont USA, Forschungstätigkeit am Electrooptical Sciences-Center State University of New York at Stony Brook N.Y. (1969/71). Freischaffend seit 1989.

Canzona für Singstimme und Kammerensemble
Ein Auftragswerk des efnmz für Barbara Böhi und efnmz

Was sich uns reicht mit dem Sternenlicht,
Was sich uns reicht,
fass es wie Welt in dein Angesicht,
nimm es nicht leicht.
Zeige der Nacht, dass du still empfingst,
was sie gebracht.
Erst wenn du ganz zu ihr übergingst,
kennt dich die Nacht.

Muzot, um den 20. August 1924
R.M. Rilke

Wir danken für die Unterstützung: Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Fondation Nestlé pour l'Art partenariat, Gönnerinnen und Gönner

Licht:Stage Connection Stainway-Flügel: Gebr. Bachmann Wetzikon
23. März 2024
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