ARCHIV
02.03.2013 20:00 Zürich, Kunsthalle, Limmatstr. 270
Franz Furrer-Münch (1924-2010)
Die Aussicht (2009/10) UA
Text: F. Hölderlin
Für Sopran, Flöte, Klarinette, Violoncello, Kontrabass, Klavier, Schlagzeug
Die Aussicht (2010) UA 2. Fassung
Für Sopran, Klarinette, Horn, Posaune, Klavier, Violoncello, Schlagzeug
Wie ist doch alles weit ins Bild gerückt (2008) UA
Text: R.M. Rilke
Für Sopran, Klarinette, Horn, Posaune, Klavier, Violoncello, Schlagzeug
„Trauerode für FFM“ op. 141 Nr.1 von Max Reger/Frehner
Arrangiert von Hans-Peter Frehner für Fl,Kl,Hn,Pos,Vc,Kb,Pf
Barbara Böhi, Sopran
Lukas Langlotz, Leitung
ensemble für neue musik zürich
Hans-Peter Frehner, Flöten
Manfred Spitaler, Klarinetten
Lorenz Raths, Horn
Beat Felder, Posaune
Lorenz Haas, Schlagzeug
Viktor Müller, Klavier
Nicola Romanò, Violoncello
Josef Gilgenreiner, Kontrabass
Franz Furrer-Münch
Seit 1992 begleitet uns das Werk von Franz Furrer-Münch (1924-2010). Viele seiner Kompositionen haben wir uraufgeführt. Eine enge künstlerische Zusammenarbeit und Freundschaft hat uns mit ihm verbunden. Im Jahr 2010 gab mir Franz "Wie ist doch alles weit ins Bild gerückt" zu einer Uraufführung. Noch früher hatte er Barbara Böhi und mir zu unserem gemeinsamen Geburtstag das Werk „Die Aussicht“ überreicht. Erst jetzt haben wir zu unserer Überraschung festgestellt, dass wir zwei unterschiedliche Vertonungen desselben Gedichtes erhalten hatten.
Wir freuen uns, mit der Uraufführung der drei Lieder, unseren Freund Franz Furrer-Münch an seinem Geburtstag zu ehren.
hpf
DIE AUSSICHT
Wenn in die Ferne geht der Menschen wohnend Leben,
Wo in die Ferne sich erglänzt die Zeit der Reben,
Ist auch dabei des Sommers leer Gefilde,
Der Wald erscheint mit seinem dunklen Bilde.
Daß die Natur ergänzt das Bild der Zeiten,
Daß die verweilt, sie schnell vorübergleiten,
Ist aus Vollkommenheit, des Himmels Höhe glänzet
Den Menschen dann, wie Bäume Blüt' umkränzet.
d.24.Mai 1748 Friedrich Hölderlin
WIE IST DOCH ALLES WEIT INS BILD GERÜCKT
Wie ist doch alles weit ins Bild gerückt.
Wir staunens an und nennen es: das Wahre.
Und wandeln uns mit ihm im Gang der Jahre.
Und doch ist unsichtbar, was uns entzückt.
Nimm es als Zeichen, nimm es als Beweis -
Drum sorge nicht, ob du etwa verlörst,
dein Herz reicht weiter als die letzte Ferne,
wenn du dich selber selig singen hörst,
so singt die Welt, so jubeln deine Sterne.
Zürich, um den 4. Dezember 1919 R.M.Rilke
Franz Furrer-Münch (1924-2010)
„Ich betrachte meine Betätigung als Komponist als ein schöpferisches Wagnis, das mir erlaubt, Erfahrungen und Wahrnehmungen im Gang durch diese, mir zugemessene Zeit abstrakt formuliert nach aussen zu projizieren. Die Einbeziehung verschiedener Ebenen und Richtungen der Kunstäusserung entspricht meiner Art der Mitteilung.“ FFM
Barbara Böhi - Sopran
Die Zürcher Sopranistin studierte Gesang bei Dorothea Bamert-Galli, Ruth Rohner und Judith Koelz und verfeinerte ihr Können in Meisterkursen von Janet Perry, Carla Henius (mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik) und Luisa Castellani. Gérard Wyss gab ihr wichtige Impulse auf dem Gebiet des Liedgesangs. 2001 erlangte sie die Konzertreife und gewann den Zürcher Belcantowettbewerb zur Förderung von Nachwuchsstimmen.
Als viel beachtete Liedgestalterin und gefragte Konzertsängerin verfügt Barbara Böhi über ein umfangreiches Repertoire, das vom Barock bis hin zu zeitgenössischen Werken reicht.
Lukas Langlotz
Lukas Langlotz, 1971 in Basel geboren, studierte an der Basler Hochschule für Musik Klavier (bei Jean-Jacques Dünki), Komposition (bei Rudolf Kelterborn) und Orchesterleitung (bei Manfred Honeck). Von 1996 bis 1997 weilte er in Paris; unterstützt durch ein Stipendium nahm er Kompositionsunterricht bei Betsy Jolas und besuchte einen Kurs am Ircam. An der Luzerner Musikhochschule schloss er 2005 seine Ausbildung ab mit einem Aufbaustudium in den Bereichen Dirigieren (bei Thüring Bräm), Korrepetition (bei Andrew Dunscombe) und Aufführungspraxis Alter Musik (bei Bettina Seeliger).
1998 und 2002 nahm Langlotz an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt teil; 2002 fand dort die Uraufführung von „Rappresentazione“ statt, einem Trio für Bariton, Alt-(Bass-) flöte und Schlagzeug (2002). Eine rege Zusammenarbeit als Komponist und Dirigent pflegt Langlotz mit dem ensemble für neue musik zürich, mit dem er die HatArt-CD „The Sin of Jesus“ von Hans-Peter Frehner aufnahm. Als Pianist war Langlotz lange als Begleiter und Korrepetitor von Vokalmusik tätig. Zusammen mit Beat Gysin gründete er 2010 „Studio-Klangraum“, das sich mit räumlichen Fragen in Bezug auf Musik beschäftigt (www.studio-klangraum.ch). Heute unterrichtet Langlotz an der Hochschule für Musik Basel und am Gymnasium Oberwil, Baselland.
Langlotz bezeichnet das Komponieren als „Besessenheit“, die ihn mit dem „Wesentlichen in Berührung“ hielte.
Franz Furrer-Münch (1924-2010)
Die Aussicht (2009/10) UA
Text: F. Hölderlin
Für Sopran, Flöte, Klarinette, Violoncello, Kontrabass, Klavier, Schlagzeug
Die Aussicht (2010) UA 2. Fassung
Für Sopran, Klarinette, Horn, Posaune, Klavier, Violoncello, Schlagzeug
Wie ist doch alles weit ins Bild gerückt (2008) UA
Text: R.M. Rilke
Für Sopran, Klarinette, Horn, Posaune, Klavier, Violoncello, Schlagzeug
„Trauerode für FFM“ op. 141 Nr.1 von Max Reger/Frehner
Arrangiert von Hans-Peter Frehner für Fl,Kl,Hn,Pos,Vc,Kb,Pf
Barbara Böhi, Sopran
Lukas Langlotz, Leitung
ensemble für neue musik zürich
Hans-Peter Frehner, Flöten
Manfred Spitaler, Klarinetten
Lorenz Raths, Horn
Beat Felder, Posaune
Lorenz Haas, Schlagzeug
Viktor Müller, Klavier
Nicola Romanò, Violoncello
Josef Gilgenreiner, Kontrabass
Franz Furrer-Münch
Seit 1992 begleitet uns das Werk von Franz Furrer-Münch (1924-2010). Viele seiner Kompositionen haben wir uraufgeführt. Eine enge künstlerische Zusammenarbeit und Freundschaft hat uns mit ihm verbunden. Im Jahr 2010 gab mir Franz "Wie ist doch alles weit ins Bild gerückt" zu einer Uraufführung. Noch früher hatte er Barbara Böhi und mir zu unserem gemeinsamen Geburtstag das Werk „Die Aussicht“ überreicht. Erst jetzt haben wir zu unserer Überraschung festgestellt, dass wir zwei unterschiedliche Vertonungen desselben Gedichtes erhalten hatten.
Wir freuen uns, mit der Uraufführung der drei Lieder, unseren Freund Franz Furrer-Münch an seinem Geburtstag zu ehren.
hpf
DIE AUSSICHT
Wenn in die Ferne geht der Menschen wohnend Leben,
Wo in die Ferne sich erglänzt die Zeit der Reben,
Ist auch dabei des Sommers leer Gefilde,
Der Wald erscheint mit seinem dunklen Bilde.
Daß die Natur ergänzt das Bild der Zeiten,
Daß die verweilt, sie schnell vorübergleiten,
Ist aus Vollkommenheit, des Himmels Höhe glänzet
Den Menschen dann, wie Bäume Blüt' umkränzet.
d.24.Mai 1748 Friedrich Hölderlin
WIE IST DOCH ALLES WEIT INS BILD GERÜCKT
Wie ist doch alles weit ins Bild gerückt.
Wir staunens an und nennen es: das Wahre.
Und wandeln uns mit ihm im Gang der Jahre.
Und doch ist unsichtbar, was uns entzückt.
Nimm es als Zeichen, nimm es als Beweis -
Drum sorge nicht, ob du etwa verlörst,
dein Herz reicht weiter als die letzte Ferne,
wenn du dich selber selig singen hörst,
so singt die Welt, so jubeln deine Sterne.
Zürich, um den 4. Dezember 1919 R.M.Rilke
Franz Furrer-Münch (1924-2010)
„Ich betrachte meine Betätigung als Komponist als ein schöpferisches Wagnis, das mir erlaubt, Erfahrungen und Wahrnehmungen im Gang durch diese, mir zugemessene Zeit abstrakt formuliert nach aussen zu projizieren. Die Einbeziehung verschiedener Ebenen und Richtungen der Kunstäusserung entspricht meiner Art der Mitteilung.“ FFM
Barbara Böhi - Sopran
Die Zürcher Sopranistin studierte Gesang bei Dorothea Bamert-Galli, Ruth Rohner und Judith Koelz und verfeinerte ihr Können in Meisterkursen von Janet Perry, Carla Henius (mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik) und Luisa Castellani. Gérard Wyss gab ihr wichtige Impulse auf dem Gebiet des Liedgesangs. 2001 erlangte sie die Konzertreife und gewann den Zürcher Belcantowettbewerb zur Förderung von Nachwuchsstimmen.
Als viel beachtete Liedgestalterin und gefragte Konzertsängerin verfügt Barbara Böhi über ein umfangreiches Repertoire, das vom Barock bis hin zu zeitgenössischen Werken reicht.
Lukas Langlotz
Lukas Langlotz, 1971 in Basel geboren, studierte an der Basler Hochschule für Musik Klavier (bei Jean-Jacques Dünki), Komposition (bei Rudolf Kelterborn) und Orchesterleitung (bei Manfred Honeck). Von 1996 bis 1997 weilte er in Paris; unterstützt durch ein Stipendium nahm er Kompositionsunterricht bei Betsy Jolas und besuchte einen Kurs am Ircam. An der Luzerner Musikhochschule schloss er 2005 seine Ausbildung ab mit einem Aufbaustudium in den Bereichen Dirigieren (bei Thüring Bräm), Korrepetition (bei Andrew Dunscombe) und Aufführungspraxis Alter Musik (bei Bettina Seeliger).
1998 und 2002 nahm Langlotz an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt teil; 2002 fand dort die Uraufführung von „Rappresentazione“ statt, einem Trio für Bariton, Alt-(Bass-) flöte und Schlagzeug (2002). Eine rege Zusammenarbeit als Komponist und Dirigent pflegt Langlotz mit dem ensemble für neue musik zürich, mit dem er die HatArt-CD „The Sin of Jesus“ von Hans-Peter Frehner aufnahm. Als Pianist war Langlotz lange als Begleiter und Korrepetitor von Vokalmusik tätig. Zusammen mit Beat Gysin gründete er 2010 „Studio-Klangraum“, das sich mit räumlichen Fragen in Bezug auf Musik beschäftigt (www.studio-klangraum.ch). Heute unterrichtet Langlotz an der Hochschule für Musik Basel und am Gymnasium Oberwil, Baselland.
Langlotz bezeichnet das Komponieren als „Besessenheit“, die ihn mit dem „Wesentlichen in Berührung“ hielte.